Erziehungs- und Bildungsparnerschaft

"Erziehungspartnerschaft" stammt aus der Kindergartenpädagogik und meint die Zusammenarbeit von KTH mit Schulen und Eltern.
"Bildungspartnerschaft" wurde zuerst im beruflichen Umfeld von (Hoch-)Schulen und Unternehmen gebraucht.
In den neunziger Jahren formulierte Frühkindpädagogik die Forderung nach Weiterentwicklung der Erziehungspartnerschaft hin zur Bildungspartnerschaft. Inzwischen ist der Kooperationsgedanke unstrittig – mehr und mehr breitenwirksame praktische Umsetzungen tauchen auf. In diesem Zusammenhang wurde in einigen Bundesländern die Bezeichnung "Bildungspartnerschaft" bemüht, um den elterlichen Erziehungsauftrag mit
dem (in Deutschland neuen) Bildungsauftrag im Kleinkindalter und in Kindertageseinrichtungen zu verbinden Partnerschaft meint die Kooperation von Eltern, Kindertagesstätten und Schulen beim gemeinsamen Aufbau einer lern- und entwicklungsförderlichen Umgebung für Kinder.
Diese (Aufbau-)Kooperation reicht von der
• Absprache gemeinsamer Aktivitäten über den
• Austausch von Erfahrungen über den Bildungsstand der Kinder bis hin zur
• Erarbeitung gemeinsamer Bildungsziele und Angebote in den jeweiligen Institutionen
Die angestammt "offiziellen" Bildungseinrichtungen steigen damit von ihrem hohen Bildungsross herab in die Niederungen der alltagsweltlichen Erziehung und bieten den traditionell unterschätzten Pädagogiken der Kindergärten und Familien eine Gleichwertigkeit der Kompetenzen an. Da sie die Definitionsmacht besitzen, kann dieser Sachverhalt augenblicklich als durchaus positiv gesehen werden – auch von den Erzieherinnen und den Eltern.
In den meisten Fällen zielen die Kooperationen auf die
• Verbesserung der Beziehungen zwischen Eltern und Einrichtungen
• Erweiterung der Mitbestimmungsmöglichkeiten
• Erneuerung und Intensivierung der "Elternarbeit"
Dieser (neuere) systemisch-ökologische oder kontextuelle Bildungsbegriff wie er in der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zum Vorschein kommt:
• verknüpft Erziehung und Bildung zu einem integrierten Entwicklungsbegriff
• sieht die kindliche Entwicklung als stark autopoietisch (konstruktivistisch) bestimmt
• versteht den damit verbundenen Kompetenzerwerb also als eigenständigen und umfassenden Prozess, der vom Kind in dessen sozialen Beziehungen gestaltet wird
• weist Eltern, Einrichtungen und Kommunen - vor allem aber auch die Kinder - bei der Gestaltung dieses sozialen Umfeldes eine verantwortliche Rolle zu
Davon sind die überwiegende Mehrzahl der Bildungs- und Erziehungseinrichtungen noch sehr sehr weit entfernt - siehe "Abwarten oder Rausgehen" (Carle/Metzen 2006 Abschlussbericht zum Bremer Familienbildungsprojekt)

Vortrag Ursula Carle / Heinz Metzen im Rahmen der Ringvorlesung

"Erziehungspartnerschaft – Bildungspartnerschaft" von Michaela Hellmann (8seitiger Newsletter zum Thema für das frühere Netzwerkbüro, heute "Schnittstelle Familienpolitik" des ies, Juli 2004)

Martin R. Textor (Staatsinstitut für Frühpädagogik, München) Homepage mit Links zu (downloadable) Aufsätzen und Bücher zum Thema Erziehungs- und Bildungspartnerschaft in Schulen und Kindergärten

The Family Involvement Network of Educators (FINE)
The Family Involvement Network of Educators (FINE) is a national (USA) network of over 5,000 people who are interested in promoting strong partnerships between children's educators, their families, and their communities. FINE's membership is composed of faculty in higher education, school professionals, directors and trainers of community-based and national organizations, parent leaders, and graduate students. FINE is organized by the Harvard Family Research Project (HFRP) strives to promote more effective educational practices, programs, and policies for disadvantaged children and youth by generating, publishing, and disseminating our and others' research. HFRP was founded in 1983 at the Harvard Graduate School of Education by its director, Heather B. Weiss, Ed.D.

Bücher zur Erziehungs- und Bildungspartnerschaft:
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© H. Metzen (Stand: 20061009)